Elias, Oratorium für Soli, Chor und Orchester von Felix Mendelssohn Bartholdy, Opus 70
Das Oratorium "Elias" ist wohl das bedeutendste Werk Mendelsohn Bartholdys. In diesem Werk verdichtete sich das musikalische Können des Komponisten. Bachsche Tradition trifft bei diesem Werk auf die Emotionalität der frühen Romantik.
Im Mittelpunkt steht der Prophet Elias. Der erste Teil erzählt vom Kampf zwischen den Anhängern des Baals-Kultes, die den Glauben an den Gott Israels bekämpfen und verbieten. Einzig Elias widersteht dem Druck. Eine Dürrezeit, die drei Jahre andauert, sucht das Volk Israel heim. In einem Wettstreit zwischen den Propheten Baals und Elias wird die Ohnmacht Baals spürbar, während der Gott Israels das Stieropfer Elias` annimmt und Feuer vom Himmel schickt. Der erste Teil, von Mendelssohn packend komponiert, endet mit dem einsetzenden Regen, der die Dürrezeit beendet.
Im zweiten Teil wird Elias erneu von der Königin angegriffen und zur Flucht gezwungen. Elias ist verzweifelt und will aufgeben. "Es ist genug", Elias wünscht sich den Tod, sein absoluter Tiefpunkt. In dieser Situation nähern sich Engel und motivieren ihn, seinen Weg fortzusetzen. Er zieht auf den Berg Horeb, um auf Gott zu warten. Der erscheint aber überraschenderweise nicht im Stur oder im Erdbeben, sondern in einem sanften Säuseln. Bewegt von diesem Ereignis findet Elias wieder zu seiner Kraft zurück, um seine Lebensaufgabe zu erfüllen.
"Denn er hat seinen Engeln", wohl das schönste Chorstück Mendelssohn Bartholdys, ist ebenso Teil des Oratoriums wie das Terzett "Hebe deine Augen auf".
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