Hanns Zischler liest Karl Wolfskehl
"... weil ich ohnedem zweitausend Jahre alt bin"
Hanns Zischler liest aus dem Werk von Karl Wolfskehl.
Offenbacher Lesungen: Literatur im O-Ton. Eine Veranstaltungsreihe der Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach e.V.
Musikalisches Zeitbild: Yumiko Noda (Violine/Viola), Olaf Joksch-Weinandy (Klavier)
Beginn 18.30 Uhr, Einlass 17.30 Uhr, freie Platzwahl, Alte Schlosserei der EVO, Offenbach. Haupteinfahrt Goethering, Kostenlose Parkplätze auf dem EVO-Werksgelände. Bushaltestellen Goethering und Nordring
Eintrittspreis 25€, Karten im Vorverkauf per E-Mail unter:info@dienemann-formstecher.de oder bei der Steinmetz’schen Buchhandlung, Frankfurter Straße 37, Offenbach (keine Vorverkaufsgebühr). Kartenverkauf auch an der Abendkasse.
Gefördert von EVO AG, SOH und Amt für Kulturmanagement.
Karl Wolfskehl
Er war ein Wortkünstler und Menschensammler: der deutsch-jüdische Schriftsteller Karl Wolfskehl, in Darmstadt 1869 geboren und in Auckland, seinem neuseeländischen Exil, 1948 gestorben. Wolfskehls weitgespanntes Werk umfasst Lyrik und Essays, Übersetzungen und Nachdichtungen sowie Dramen und Briefwechsel. Gedanken und Erfahrungen tauschte Wolfskehl, der zum Kern des Kreises um den symbolistischen Dichter Stefan George gehörte, mit vielen Schriftstellern, Künstlern und Gelehrten jener Epoche aus, darunter Thomas Mann, Alfred Kubin, Fritz von Hermanovsky-Orlando, Hugo von Hofmannsthal, Friedrich Gundolf, Albert Verwey, Leo Baeck, Martin Buber, Edith Landmann, Edgar Salin und Abraham Scholem Yahuda, Theodor Lessing, Ina Seidel, Margarete Susmann, Eugen Mayer und Siegfried Guggenheim.
Gemeinsam mit Stefan George gab Wolfskehl die Zeitschrift „Blätter für die Kunst“ heraus (1892-1919) und die Sammlung „Deutsche Dichtung“ (1901-1903). Von George und dessen weltabgewandter, ästhetisierender Lyrik ging für Wolfskehl die Initialzündung seines eigenen dichterischen Schaffens aus, obschon er später eigene Wege einschlug. Gleichwohl blieb Wolfskehl „dem Meister“, als der Stefan George von seinen „Jüngern“ kultvoll verehrt wurde, ein Leben lang verbunden.
Hanns Zischler
Charakterdarsteller und Multitalent. Die Online-Plattform „Filmdienst“ listet derzeit 178 deutsche und internationale Filme auf, in denen Hanns Zischler als Charakterdarsteller zu sehen ist. Der Schauspieler arbeitete mit Regisseuren wie Wim Wenders („Im Lauf der Zeit“), Claude Chabrol, Jean-Luc Godard, István Szabó, Costa Gavras, Rudolf Thome und Steven Spielberg („München“). Gegenwärtig steht Zischler im jüngsten Film des polnischen Oscarpreisträgers Pawel Pawlikowski zusammen mit Sandra Hüller vor der Kamera: In „1949“ spielt Zischler den Schriftsteller Thomas Mann.
Zischler, 1947 in Nürnberg geboren, ist ein Multitalent, nicht nur Schauspieler, sondern auch Hörbuchsprecher und Essayist, Buchautor und Romancier, Übersetzer und Fotograf sowie Verleger. Zischler, der vielfach ausgezeichnet wurde, erhielt 2009 den Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste; 2010 den Deutschen Hörbuchpreis für die Lesung von Alexander Kluges „Chronik der Gefühle“; 2016 den „Cicero Rednerpreis“; 2018 die Ehrendoktorwürde der Bauhaus-Universität Weimar.
Die Musiker*innen Olaf Joksch-Weinandy, Klavier, und Yumiko Noda, Violine/Viola, bieten ein musikalisches Zeitbild dar.
Olaf Joksch-Weinandy ist Organist der Französisch-Reformierten Kirche in Offenbach und konzertiert unter anderem mit dem hr-Sinfonieorchester sowie dem Capitol Symphonie Orchester.
Yumiko Noda, selbständige Violonistin, spielte viele Jahre im Orchester der Oper Frankfurt.
Bildnachweis verwendetes Foto Hans Zischler: Maximilian Bühn
Goethering, 63067 Offenbach am Main