Balkan Affairs: Neue Vocalsolisten
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nDie Arbeit mit der menschlichen Stimme - die auf vielen Ebenen emotionale Zustände hervorrufen und gleichzeitig textliche Bedeutung vermitteln kann, immer verbunden mit dem Körper und der Persönlichkeit des Interpreten - stellt eine einzigartige künstlerische Herausforderung dar. Ein konstruktivistischer Kompositionsansatz bricht auf und legt eine hochemotionale, kraftvolle und zuweilen brutale Klanglandschaft frei.
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nEine Bandbreite von Themen - von ernsten und ironischen Rückblicken bis hin zu Zukunftsperspektiven, von gesellschaftlichen Reflexionen über den Zusammenprall von Religionen und Ethnien, Hyperinflation, physischer und psychischer Gewalt - kulminiert in sieben auffallend unterschiedlichen konzertanten und musikdramatischen Werken.
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nDie anschließende begehbare Video-Installation konfrontiert uns mit einer Vielzahl von Stimmen. Interviews, die die Komponisten in ihren Heimatländern geführt haben – mit Familienmitgliedern, mit Menschen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft vom Taxifahrer in Sarajevo über den Hochschulprofessor in Belgrad bis zur ukrainischen Migrantin in Montenegro, unter ihnender kosovarische Theatermacher Jeton Neziraj, die slowenische Juristin Miša Zgonec-Rožej und ein AI Roboter – geben Einblick in die Herausforderung, wie das Zusammenleben in der Vielzahl von Nationalitäten, Ethnien und Religionen gemeistert werden kann.
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nIn der Coda eröffnen die Komponisten noch einmal eine andere Perspektive auf die Themen. War der Konzertteil ein Rückblick auf die explosive Zeit der 90er Jahre, so wirft die musikalische Performance am Ende einen fragenden Blick in eine Zukunft zwischen Illusionslosigkeit und Hoffnung.
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