Quartett zum Quadrat Premiere
In „Quartett“, Heiner Müllers Bearbeitung des Briefromans „Gefährliche Liebschaften“ von Choderlos de Laclos aus dem 18. Jahrhundert, treffen zwei Stimmen aufeinander, die im Taumel der Geschlechter in einem Spiel aus Verführung, Zerstörung und Macht gefangen sind. Seit seiner Entstehung 1980 hat Müllers Text an Wucht und Aktualität gewonnen und liest sich heute als düstere Allegorie auf Selbstbezogenheit und moralischen Verfall. Janáčeks Streichquartett Nr.1 „Kreutzer-Sonate“ und Nr.2 „Intime Briefe“ erweitern die Inszenierung um einen musikalischen Kommentar zur literarischen Komposition Müllers. Es entsteht ein Spiegelkabinett aus Eros und Endzeit.
Auf der Bühne stehen zwei Paare: die Darsteller*innen Annedore Kleist und Martin Clausen, zwei langjährige Ensemblemitglieder, sowie das Tanzduo Yui Kawaguchi und Martin Buczko. Musikalisch wird die Produktion von Paul Hübner an der Trompete und Lorenzo Riessler am Schlagwerk in Zusammenarbeit mit dem renommierten Kuss Quartett begleitet. Die Interpretation der Werke von Janáček durchdringt Müllers Text und spannt ein ausdrucksstarkes Spannungsfeld zwischen Sprache, Klang und Bewegung.
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