Das Kelnhof-Museum ist geöffnet
Das Kelnhof-Museum in Bräunlingen – Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte und Archäologie
Ein mächtiges Gebäude in Gestalt eines typischen Baaremer Bauernhauses beherbergt die umfangreichen Sammlungen der Stadt Bräunlingen, die auf das erste Bräunlinger Heimatmuseum aus dem Jahr 1923 im Dachgeschoss der Schule zurückgehen. Im Mittelalter befand sich im heutigen Museum der Kelnhof (Wirtschaftshof) des Klosters Reichenau, an die südliche Giebelseite war eines der vier Stadttore angebaut; später war das Haus lange Jahre „Wirtshaus zum Rössle“.
1988 öffnete das Kelnhof-Museum seine Pforten und zeigt seither auf einer Ausstellungsfläche von 840 Quadratmetern seine Schätze, darunter das größte Glasgefäß, das Archäologen nördlich der Alpen je gefunden haben, oder die Sammlung sakraler Skulpturen, die eine Zeitspanne von 800 Jahren umfasst. Auch wird im Bräunlinger Museum das einzige originale Richtschwert der Baar aufbewahrt. Technische Errungenschaften, wie z.B. eine Transmission aus den 1920er Jahren, die in der Museumsschmiede einen riesigen Hammer in Gang setzt oder die originalgetreue Miniatur eines Sägewerks lassen den Museumsbesuch zu einem Erlebnis werden.
Die Dauerausstellung umfasst die Bereiche Archäologie, Geschichte, Volkskunde, Kunst- und Kul-turgeschichte in vielfältigen Aspekten, die sich nicht nur ausschließlich auf die Stadt Bräunlingen, sondern auch auf die Region beziehen. So sind die Funde aus Gräbern, die zu einem alamannischen Adelshof gehörten, nicht nur wegen ihrer außergewöhnlichen Qualität, sondern auch wegen ihres Alters – sie stammen bereits aus dem 5. und 6. Jahrhundert – von besonderer Bedeutung.
Der weiteren Geschichte der Stadt, die auch im späteren Mittelalter ungewöhnliche blieb, ist breiter Raum gewidmet: Die Zähringerstadt Bräunlingen schied 1305 aus dem Fürstenbergischen Herr-schaftsverband aus und blieb von da an 500 Jahre lang bei Österreich – eine vorderösterreichische Exklave mitten im Territorium der Grafen und späteren Fürsten zu Fürstenberg.
Mit einer Fülle von Objekten wirklichkeitsnah ausgestattet sind die Wohnräume, eine Küche, ein Kellerraum, Werkstätten und der Ökonomieteil und vermitteln so Eindrücke der Lebenswelt des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Auch technische Errungenschaften und Fortschritte in den Bereichen Haushalt, Landwirtschaft und Handwerk werden veranschaulicht. Ein Höhepunkt ist hier ganz gewiss der über eine Transmission betriebene Hammer in der Museumsschmiede, der bei Interesse in Betrieb gesetzt werden kann.
Farbenfroh und mit seltenen Exponaten ausgestattet, ist der Raum, der der Tracht der katholischen Westbaar und ihrer Entwicklung gewidmet ist. Für eine kleine Stadt überraschend groß und reich ist die Kunstsammlung. Die Gemälde (17. bis 19. Jahrhundert) und Holzskulpturen stammen fast ausschließlich aus dem sakralen Bereich. Besonders hervorzuheben sind die aus der uralten St. Remigiuskirche stammenden Lindenholzskulpturen von Maria und Johannes aus der Zeit um 1220, die drei ähnlich alten Skulpturen aus der Markuskapelle im Stadtteil Mistelbrunn, die fünf spätgotischen Figuren aus dem Schrein des Flügelaltares der Remigiuskirche oder die anmutige Darstellung einer heiligen Agatha, geschaffen von einem Bildhauer aus dem Umkreis Johann Christian Wenzingers.
Kelnhof-Museum
Zwingelgasse 1 – 78199 Bräunlingen
www.kelnhofmuseum.de
Öffnungszeiten:
• jeden ersten Sonntag im Monat sowie am Internationalen Museumstag von 14-17 Uhr
Führungen:
• Sonderführungen, Vorträge u.a. siehe www.kelnhofmuseum.de
Zwingelgasse 1, 78199 Bräunlingen
0771 603-171
kulturamt@braeunlingen.de
www.kelnhofmuseum.de