Wo Pferd war soll KI werden
Warum Pferde? Ein Paradigma ist ein unvermeidbarer Bezugspunkt. Es ist die Art und Weise, in der wir der Realität einen (zusammenhängenden) Sinn geben. Ein Paradigma ist ein Zugang zur Welt – und ohne Kontrastmittel ist das Paradigma die Welt. Paradigmen zeichnen sich daher durch ihre Immersion aus. Das Paradigma scheint immer unausweichlich, unvermeidbar und notwendig. Das heißt: Das Paradigma kann nur von seinen Rändern her erforscht werden. Es bedarf also des Kontrasts mit anderen Paradigmen. Deshalb untersuchen wir in dieser Ausstellung die Künstliche Intelligenz durch das Pferd.
Als historische Begleiter der Menschheit – einst unersetzlich, heute randständig – eignen sie sich als metaphorische Beobachter eines technologischen Wandels. Pferde haben über Jahrtausende hinweg das menschliche Leben geprägt – sowohl als Nutztiere und militärisches Gerät als auch als Luxusgüter. Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg aber war die Zeit der Pferde abgelaufen: Motorisierte Vehikel hatten ihnen längst den Rang abgelaufen. Sportpferde sind heute der Restbestand einer ganz anderen Welt. Sie eignen sich daher besonders als die randständigen Beobachter des neuen Paradigmenwechsels von digitalen Medien auf künstliche Intelligenz.
Mit einer Einführung von Luce deLire am 13.11. um 19:30 Uhr
Adalbertstr. 96, 10999 Berlin
0157 88 44 09 41